Bindehautentzündung: Ursachen, Behandlung & Vorbeugung

Rote Augen – Bindehautentzündung?

Gerötete sowie juckende, brennende oder tränende Augen sind typische Anzeichen einer Bindehautentzündung. Diese Augenerkrankung ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch hochansteckend sein. Wie können wir eine Ansteckung vermeiden oder bestehende Beschwerden lindern?

Bei Verdacht auf eine Bindehautentzündung ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll

Die Bindehautentzündung, in der Fachsprache Konjunktivitis genannt, gehört zu den häufigsten Augenerkrankungen und ist der Hauptgrund für rote Augen. Wie der Name schon sagt, entzündet sich dabei die Bindehaut. Das ist eine durchsichtige Schleimschicht, die sich über den sichtbaren Teil des Augapfels bis zur Innenseite des Augenlides zieht.

Als wichtiger Bestandteil des Auges erfüllt sie gleich mehrere Funktionen. Sie ermöglicht, dass sich der Augapfel reibungsfrei bewegen kann, dient der Immunabwehr und befeuchtet die Hornhaut. Da sie von vielen Blutgefässen durchzogen wird, ist sie jedoch auch sehr empfindlich. Bei einer Reizung oder Entzündung erweitern sich die Gefässe, was schlussendlich die Rötung verursacht.

Wie kommt es zu einer Bindehautentzündung?

Eine Entzündung der Bindehaut kann verschiedene Ursachen haben. Wird sie durch Bakterien oder Viren verursacht, ist die Krankheit hochansteckend.

Zu den häufigsten bakteriellen Auslösern gehören Staphylokokken, Streptokokken oder Pneumokokken, die über Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen werden. Oftmals wird bei der bakteriellen Bindehautentzündung ein gelbes, eitriges Sekret abgesondert.

Meistens vergeht die Entzündung ohne medikamentöse Behandlung nach ein bis maximal drei Wochen von selbst. Mit antibiotischen Augentropfen oder Salben erreicht man bereits nach einigen Tagen das Abklingen der Symptome.

Symptome

  • gerötete Augen
  • verstärkte Tränenproduktion
  • verklebte Augen, vor allem morgens
  • Juckreiz
  • Fremdkörpergefühl
  • Augenbrennen
  • geschwollene Bindehaut

Bei der viralen Bindehautentzündung sind mögliche Erreger das Herpes-Virus, das Grippe-Virus oder das hochansteckende Adeno-Virus. Letzteres kann noch tage- oder sogar wochenlang übertragen werden. Ein gezielt wirksames Medikament gibt es nur gegen das Herpes-Virus, deshalb werden bei einer viralen Konjunktivitis vor allem die Symptome bekämpft.

Zur Linderung der Beschwerden wird primär eine intensive Therapie mit befeuchtenden Augentropfen empfohlen. In manchen Fällen können zusätzlich desinfizierende und schleimhautabschwellende Augentropfen eingesetzt werden. Kühlende Kompressen, Schmerzmittel und häufiges Schliessen der Augen können ebenfalls helfen.

Äussere Reize als Ursache

Es gibt jedoch auch Ursachen, die nicht durch eine Ansteckung bedingt sind. Dazu gehören Allergien, zum Beispiel gegen Pollen, Kosmetika oder Medikamente, Trockenheit und äussere Reize. Gereizt werden kann das Auge auch durch Kontaktlinsen, Rauch oder UV-Strahlen. Hier hilft meist das Vermeiden des auslösenden Reizes sowie anti-allergische Augentropfen.

Was tun, wenn ich eine Bindehautentzündung habe?

Solange die Entzündung besteht oder sogar ansteckend ist, sollten Sie folgende Dinge tun, um eine wiederholte Eigenansteckung und das Anstecken anderer zu vermeiden:

• keine Kontaktlinsen tragen
• die Augen nicht reiben
• ein eigenes Handtuch benutzen und dieses häufig wechseln oder gar nur Papierhandtücher nutzen
• Händeschütteln vermeiden
• bei Ansteckungsgefahr zu Hause bleiben

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Vorsicht

Nicht jedes rote Auge deutet automatisch auf eine Bindehautentzündung. Bei Verdacht auf eine Bindehautentzündung und insbesondere bei Verschlimmerung der Symptome ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll. Dadurch können andere ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen werden. Die Vista Klinik bietet reguläre Sprechstunden sowie einen augenärztlichen Notfalldienst an. Mehr Informationen dazu finden Sie auf: vista.ch

Wie schütze ich mich vor einer Ansteckung?

Zur Vermeidung einer Ansteckung sind folgende Vorsichtsmassnahmen zu treffen:

• sich regelmässig die Hände waschen
• eine Übertragung mit den eigenen Händen vermeiden (eigenes Gesicht nicht mit Händen berühren)
• keine Waschlappen, Handtücher oder Kopfkissen mit einem Erkrankten teilen
• keine Gegenstände, die mit Augen in Berührung kommen (wie Kameras, Kosmetikartikel, Augentropfen, Pipetten) mit Erkrankten teilen
• Allergene und auslösende Reize nach Möglichkeit meiden

 

Tamara Wullschleger

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